Hufgetrappel und Artilleriedonner

Historische Betrachtungen über die Nutzung von Tieren zu Kriegszwecken

Vortrag

Der Erste Weltkrieg gilt als industrialisierter Massenkrieg, in den die Wirtschaft und die Gesellschaft der kriegführenden Staaten in bis dahin ungekannter Weise einbezogen waren. Das gilt nicht nur für die millionenfache Produktion von Waffen und Munition, sondern auch für die Nutzung von Tieren zu Kriegszwecken. Sie entsprach der Logik des sich anbahnenden Konzepts "totalen Kriegs". Der Vortrag des Historikers Prof. Dr. Rainer Pöppinghege (Universität Paderborn) beleuchtet das Spektrum der zwischen 1914 und 1918 eingesetzten Tierarten und ihrer Verwendungszwecke: Hunde, Maultiere, Brieftauben und natürlich Pferde kamen auf dem europäischen Kriegsschauplatz zum Einsatz. An außereuropäischen Frontabschnitten konnte man Elefanten und Kamelen begegnen. Wichtig für die Rekrutierung der nicht-menschlichen Kriegsbeteiligten war ein eingespieltes Zusammenwirken von militärischer und ziviler Sphäre, um den kontinuierlichen Nachschub an geeigneten Tieren zu gewährleisten.

ZUM REFERENTEN: Prof. Dr. Rainer Pöppinghege ist Historiker und Publizist. Er lehrt Neueste Geschichte an der Universität Paderborn. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt neben den historischen Mensch-Tier-Beziehungen u.a. die Hochschulgeschichte sowie erinnerungskulturelle Themen.
Veröffentlichungen zum Thema:
Rainer Pöppinghege [Hrsg.]: Tiere im Krieg. Von der Antike bis zur Gegenwart, Paderborn 2009.
Rainer Pöppinghege [Hrsg.]: Mensch und Tier in der Geschichte, Westfälische Forschungen 62 (2012).
Rainer Pöppinghege: Tiere im Ersten Weltkrieg. Eine Kulturgeschichte, Berlin 2014.
Rainer Pöppinghege: 18. Januar! Das deutsche Kaiserreich und seine Geburtstage 1871-1918, Münster 2020.

Referent:

Prof. Dr. Rainer Pöppinghege, Universität Paderborn

Veranstaltungsnr. 4-20838
Datum Do 07.11.2024, 19.00 Uhr
Ort Bürgerhaus Pilsting, Marktplatz 25-27, 94431 Pilsting
Gebühr 5 Euro
Veranstalter Interessengemeinschaft für Heimatgeschichte Pilsting in Kooperation mit KEB Dingolfing-Landau
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